Pseudofreunde Guten Morgen allerseits! - Ein weiterer unangenehmer Vorfall mit einer angeblich engen Freundin meines Mannes letztes Wochenende verärgerte mich gewaltig und schaffte somit den Sprung an die Spitze der Aktuellen- Themen- Liste meines Blogs. Ich bin all dieser Menschen so überdrüssig, die sich als unsere Freunde bezeichnen, was sich alles so lang als rosig erweist, wie unser Arbeitseinsatz von Nöten ist, uns jedoch den Rücken zukehren, sobald wir ihre Häuser verlassen. Also, jene besagte Freudin rief meinen Schatz letzten Freitag Nachmittag an und bat um seine Hilfe. Keine Frage, nachdem er ihrem verstorbenen Mann verprochen hatte, er würde sich stets freundschaftlich um sie kümmern, sprang er ins Auto und fuhr zu ihr. Als er zurückkam, erklärte er, dass sie ihn nicht bezahlt, sondern vielmehr einen Tauschhandel vorgeschlagen hätte. "Gut," sagte ich darauf, "geh bloß sicher, dass sie sich auch daran hält." - "Mach dir da mal keine Sorgen.
Sie ist schließlich eine gute Freundin." Diese Worte hallen heute noch in mir wider. Wahrlich eine großartige Freundin! Sonntag Nachmittag rief sie an, um uns davon in Kenntnis zu setzen, dass andere gute Freunde von ihr in Empfang nehmen würden, was sie uns so großzügigerweise nur zwei Tage zuvor zugesagt hatte. "Du lagst mit deinem Verdacht völlig richtig", versicherte mir mein Mann etwas später. Ich aber bin keineswegs in einer triumphierenden Stimmung, nur weil ich die Situation richtig erfasst hatte. Nein, um die Wahrheit zu sagen, bin ich ziemlich sauer. - Ich habe schon so die Nase voll von diesem Mist hier, dass ich zeitweise nur noch links und rechts kotzen könnte. Immer stärker verfestigt sich mein Eindruck, dass sich der Begriff Freundschaft bisweilen völlig verwaschen hat. Menschen prahlen stolz, sie hätten hunderte oder sogar tausende virtuelle Freunde auf sozialen Medien wie Facebook, Twitter, MySpace, etc. - Ehrlich? Was zur Trüffel sind virtuelle Freunde? Leute, von denen du Null Komma Null Ahnung hast und recht wahrscheinlich auch nie haben wirst? - Männer und Frauen, mit denen du Fotos, Sprichwöter, Zitate und Empfehlungen austauschst? Wirklich? Das muss wohl ein Scherz sein! - Stempelt mich nicht vorschnell als Heuchler ab, wenn ich zugebe, dass ich in gleichem Maße wie alle anderen auch Teil der Facebook Gemeinschaft bin. Ich mag es zumeist ebenso, neue Menschen zu "befreunden", aber ich sehe ungetrübt 90% all meiner Kontakte als bloße Internet Bekanntschaften. Ich erwecke vermutlich einen ausgesprochen rechtfertigenden Eindruck, wenn ich mit Bedauern feststelle, dass da eben unterm Strich nicht mehr dran ist. - Ja, glaubt mir, auch meine mürrische Wenigkeit hat Freunde, man höre, richtige Freunde aus der realen Welt! Und für jede einzelne Freundschaft bin ich zutiefst dankbar, denn keine dieser entstand durch das bloße Austauschen von Telefonnummern oder durch das Anklicken diverser Freundschaftsanfragen. Noch habe ich jemals vorgetäuscht, mit jemandem befreundet zu sein, nur weil meine Eltern, Geschwister oder eben Freunde so denken oder das von mir erwarten.
Meine goldene Regel diesbezüglich lautet: Ich suche mir meine Freunde selber aus und werde das auch weiterhin tun. Klar, ewig schon selbst betitelt als die Königin aller Bekanntschaften, habe ich doch einige Menschen im Laufe meiner Universitätsjahre, Unterrichtstätigkeit und nun auch meiner Gesangskarriere kennengelernt. - Seht euch doch mal zum Beispiel Fans an. Fans sind Leute, die uns wegen unserer Stimmen, Persönlichkeit, Humor, Showpräsenz, etc. folgen. Viele davon sind wahre Fanatiker, und manche entwickeln sich sogar zu ausgewachsenen Stalkern. Fans sind Fans aber nicht notwendigerweise Freunde, können jedoch ohneweiteres zu solchen werden. Manche Fans mag ich mehr als andere, weil diese im Gegensatz zum Gros Freundschaftsqualitäten aufweisen.
- Egal, richtige Freunde tun Unmögliches für dich, um dir zu helfen und dir beizustehen, falls notwendig. Nicht dass ich in freudiger Erwartung eine Notsituation herbeisehnen würde, nur um mich bestätigen zu können, aber meine Freunde in Österreich könnten mich nachts anrufen, und ich würde mich ankleiden, in mein Auto springen und zu ihnen fahren. Freunde sind in meinen Augen klarerweise keine zufälligen Bekanntschaften, irgendwelche aufgegabelten Leute, bloß weil gerade niemand sonst zugegen ist, oder noch schlimmer, irgendwelche Berühmtheiten, die man zu verfolgen gedenkt, und noch weniger irgendwelche Freunde, die man quasi durch Geburt oder Heirat erbt.
Und zuguterletzt, tut euch einen großen Gefallen, und bleibt all jenen so unverfälschten Pseudofreunden fern, die a ständig beteuern, wie sehr sie zu allen Zeiten für euch dasein werden, und b die in euch ungebrochen Schuldgefühle erzeugen. Wahre Freunde tun nichts von all dem, sondern sind einfach nur für euch da, ohne euch das fortwährend in Erinnerung zu rufen. So einfach ist das.
Sie ist schließlich eine gute Freundin." Diese Worte hallen heute noch in mir wider. Wahrlich eine großartige Freundin! Sonntag Nachmittag rief sie an, um uns davon in Kenntnis zu setzen, dass andere gute Freunde von ihr in Empfang nehmen würden, was sie uns so großzügigerweise nur zwei Tage zuvor zugesagt hatte. "Du lagst mit deinem Verdacht völlig richtig", versicherte mir mein Mann etwas später. Ich aber bin keineswegs in einer triumphierenden Stimmung, nur weil ich die Situation richtig erfasst hatte. Nein, um die Wahrheit zu sagen, bin ich ziemlich sauer. - Ich habe schon so die Nase voll von diesem Mist hier, dass ich zeitweise nur noch links und rechts kotzen könnte. Immer stärker verfestigt sich mein Eindruck, dass sich der Begriff Freundschaft bisweilen völlig verwaschen hat. Menschen prahlen stolz, sie hätten hunderte oder sogar tausende virtuelle Freunde auf sozialen Medien wie Facebook, Twitter, MySpace, etc. - Ehrlich? Was zur Trüffel sind virtuelle Freunde? Leute, von denen du Null Komma Null Ahnung hast und recht wahrscheinlich auch nie haben wirst? - Männer und Frauen, mit denen du Fotos, Sprichwöter, Zitate und Empfehlungen austauschst? Wirklich? Das muss wohl ein Scherz sein! - Stempelt mich nicht vorschnell als Heuchler ab, wenn ich zugebe, dass ich in gleichem Maße wie alle anderen auch Teil der Facebook Gemeinschaft bin. Ich mag es zumeist ebenso, neue Menschen zu "befreunden", aber ich sehe ungetrübt 90% all meiner Kontakte als bloße Internet Bekanntschaften. Ich erwecke vermutlich einen ausgesprochen rechtfertigenden Eindruck, wenn ich mit Bedauern feststelle, dass da eben unterm Strich nicht mehr dran ist. - Ja, glaubt mir, auch meine mürrische Wenigkeit hat Freunde, man höre, richtige Freunde aus der realen Welt! Und für jede einzelne Freundschaft bin ich zutiefst dankbar, denn keine dieser entstand durch das bloße Austauschen von Telefonnummern oder durch das Anklicken diverser Freundschaftsanfragen. Noch habe ich jemals vorgetäuscht, mit jemandem befreundet zu sein, nur weil meine Eltern, Geschwister oder eben Freunde so denken oder das von mir erwarten.
Meine goldene Regel diesbezüglich lautet: Ich suche mir meine Freunde selber aus und werde das auch weiterhin tun. Klar, ewig schon selbst betitelt als die Königin aller Bekanntschaften, habe ich doch einige Menschen im Laufe meiner Universitätsjahre, Unterrichtstätigkeit und nun auch meiner Gesangskarriere kennengelernt. - Seht euch doch mal zum Beispiel Fans an. Fans sind Leute, die uns wegen unserer Stimmen, Persönlichkeit, Humor, Showpräsenz, etc. folgen. Viele davon sind wahre Fanatiker, und manche entwickeln sich sogar zu ausgewachsenen Stalkern. Fans sind Fans aber nicht notwendigerweise Freunde, können jedoch ohneweiteres zu solchen werden. Manche Fans mag ich mehr als andere, weil diese im Gegensatz zum Gros Freundschaftsqualitäten aufweisen.
- Egal, richtige Freunde tun Unmögliches für dich, um dir zu helfen und dir beizustehen, falls notwendig. Nicht dass ich in freudiger Erwartung eine Notsituation herbeisehnen würde, nur um mich bestätigen zu können, aber meine Freunde in Österreich könnten mich nachts anrufen, und ich würde mich ankleiden, in mein Auto springen und zu ihnen fahren. Freunde sind in meinen Augen klarerweise keine zufälligen Bekanntschaften, irgendwelche aufgegabelten Leute, bloß weil gerade niemand sonst zugegen ist, oder noch schlimmer, irgendwelche Berühmtheiten, die man zu verfolgen gedenkt, und noch weniger irgendwelche Freunde, die man quasi durch Geburt oder Heirat erbt.
Und zuguterletzt, tut euch einen großen Gefallen, und bleibt all jenen so unverfälschten Pseudofreunden fern, die a ständig beteuern, wie sehr sie zu allen Zeiten für euch dasein werden, und b die in euch ungebrochen Schuldgefühle erzeugen. Wahre Freunde tun nichts von all dem, sondern sind einfach nur für euch da, ohne euch das fortwährend in Erinnerung zu rufen. So einfach ist das.
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