Achte Auf Deine Wünsche (II)

Achte Auf Deine Wünsche (II) - Passend zum klassischen Klischee des Alters und der Lebenserfahrung, sagt doch, ist euch jemals jener Schlag alter Menschen aufgefallen, der eine derartige Intensität in punkto Bescheidenheit und Demut verkörpert, dass oftmals schon minimale Bruchstücke an Erzählungen aus den persönlichen Lebensgeschichten ausreichen, um einen mit qualvoll feuchten Augen zurückzulassen? Welch schier unfassbares Ausmaß an Mühsal das jeweils betroffene Gegenüber wohl einzeln erfahren haben muss, stimmt's? Unglaublich wie sehr uns so etwas letztendlich zu Tränen zu rühren und gleichzeitig zu Herzen zu gehen vermag, richtig? Ich bin gewiss kein Weichling, und dennoch kann ich nicht leugnen, dass ich ab und an zu Tränen gerührt bin angesichts dessen, was viele von uns zeitlebens so alles an Härte durchgemacht haben. Allerdings zeugen meine Tränen de facto von nichts anderem als von aufrecht profunder Ergriffenheit auf Seelenebene, zieht man in Betracht, dass die Mehrheit dieser Individuen ihrem Glauben an ein höheres Wesen, wie  etwa Gott, treu geblieben ist - unabhängig vom jeweiligen Schwierigkeitsgrad auf ihrem Lebenswegs. Das liebe Vertrauen, ein weiteres essentielles Schlüsselwort, spaziert dem Anschein nach recht bevorzugt Hand in Hand mit dem guten Glauben. Einfach vollends darauf vertrauen, dass allem Möglichen zum Trotz, ein gutes Ende beschert sein würde. Selbstverständlich, müssen jene Leute, wie wir alle auch, einst von den verschiedensten Träumen, Wünschen und Begierden beseelt worden sein, wenn auch aller Wahrscheinlichkeit nach vergleichsweise minder gigantomanisch geprägt oder auch bloß weniger abgehoben. Dann ist da andererseits die Spezies anrüchiger, zwielichtiger und zäher Draufgänger, die jeglichen Sinn für Integrität missachtet und ferner den Respekt für Regeln vermissen lässt, die sie nicht mehr weiter gewillt sind zu befolgen. Ihr einziges Streben besteht darin, sich endgültig soweit vom Rest abzuheben, um letztlich das Ziel des persönlichen Erfolgs auf dem raschesten und höchsten Weg zu erreichen. Im Gegensatz zu ihnen, scheinen die wahren Lebenshelden in ihren Siebzigern, Achtzigern oder gar noch älter, denen man von Zeit zu Zeit so aller begegnen mag, ihre Standfestigkeit im Leben niemals eingebüßt zu haben. Vielleicht haben sie sich ja speziell aus diesem Grund auch niemals in für andere unerreichbare Höhen aufgeschwungen. Man könnte hier ohne Weiteres anmerken, dass sie sich immer schon ihres angestammten Platzes im Leben, wie auch in der Gesellschaft bewusst waren. Gut möglich, dass in weiterer Konsequenz dem Drang, sofern überhaupt jemals vorhanden, nicht nachgegeben wurde, jemand anders als sich selbst darzustellen, oder gar eine Pseudo- Existenz von Protz und Wohlstand zu spiegeln. Nein, jene Männlein und Weiblein vermitteln vielmehr äußerst authentisch den Eindruck, ihrer Gussform zeitlebens nicht entflohen zu sein. Gerade bezugnehmend auf das allseits permanent präsente Wesen der Zweiheit, besteht natürlich keinerlei Zweifel daran, dass schwarze Schafe diese irdischen, wie vermutlich auch andere Gefilde unausweichlich bereits von Beginn der Menschheit und damit der Existenz der primären Dualität zwischen Gott und Satan an bevölkern. Sollte ich nun eine kühne Vermutung hinsichtlich ihrer Anzahl anstellen, so wäre ich geneigt, diese mit derzeit 3- 4 von 10 zu beziffern, anstelle der einst einen von zehn Personen, die mittlerweile von weiß auf schwarz gewechselt haben. Ich glaube aufrichtig, dass sich heutzutage mindestens 300% mehr an Männern wie Frauen herumtummeln, die aus freiem Willen heraus der schicksalshaften Illusion zum Opfer gefallen sind, in der Tat ausreichend privilegiert zu sein, um auf direktem Weg an die Spitze zu gelangen, noch dazu ohne Rücksicht auf etwaige Hindernisse dorthin. Der Umstand, dass jene Schnellbahnfahrt stracks in die Hölle führt ohne irgendeiner Abfahrts- oder Umkehrmöglichkeit findet jedoch dabei oftmals keinerlei Beachtung. Nur allzu fair erscheint mir die Frage, ob es mir in meiner damaligen Existenz in Frankreich nicht irgendwann gedämmert hätte, auf welche Art der Vereinbarung ich mich da wohl eingelassen hatte? Na, sicher doch, darauf könnt ihr wetten, wenn es auch viel zu spät für jegliche Schadenbegrenzung war. Immerhin, der Boden unter meinen Füßen war aufgrund der angerichteten Zerstörung bereits längst versengt. Nicht umsonst also bin ich zu einem Riesenfan der siebenjährigen Serie Once Upon A Time geworden. Darin pflegt nämlich einer der Hauptcharaktere, der charismatische Rumpel, (Rumpelstilzchen) seiner Kundschaft wiederholt in Erinnerung zu rufen, dass jede einzelne seiner Dienstleistungen mit einem bestimmten Preis versehen sei. Unheimlich, wieviel Wahrheit in diesem Ausspruch liegt! - Okay, wie lässt sich also erkennen, wer nun aller den Versuchungen des Teufel zum Opfer gefallen ist, oder besser, wer sich selbst zu einem solchen gemacht hat, wohl gemerkt durch die Unterzeichnung jenes unwiderstehlichen, verheißungsvollen und unaufhaltsamen Vertrag, der zudem derart individuell zurechtgeschneidert wurde? Also, auf einer überschaubareren und gleichzeitig persönlicheren Basis, vermögen wir durchaus auf Veränderungen im Leben unserer Freunde, Kollegen, Familienmitglieder, Nachbarn, Bekannte, etc. aufmerksam zu werden. Derlei spielt sich zumeist synchron zum Zeitpunkt der jeweilig anfallenden Schuldbegleichung ab. Nicht gerade selten gerät das Leben seltsamer Weise mit einem Mal aus den Fugen, Angehörige kommen unter mysteriösen Umständen um, gesundheitliche Probleme stellen sich ein, Scheidungen drohen, und so weiter und so fort. Oftmals aber sind wir uns selbst im eigenen, bzw. engeren Umfeld der Plötzlichkeit dieser Art von Vorkommnissen nicht in ausreichendem Maße bewusst. Daher finde ich es auch irgendwie einfacher, solche Irregularitäten eher bei Promis zu orten, die voll und ganz im Rampenlicht stehen. Hierzu ein aktuelles Beispiel: Erst letzte Woche widmete sich ein kurzer Nachrichtenbeitrag des tödlichen Unfalls eines kleinen Jungens, Sohn eines hiesigen Country- Sängers. Während ich daraufhin erstmals schockiert reagierte und mich vorübergehend des Verbalisierens unfähig erwies, warf mir mein Mann einen ernsten Blick zu, der wohl auch gleich die richtige Stimmung für die folgende düstere Bemerkung seinerseits aufbereitete: "Was denkst du? Wohl schon wieder einer, der mit dem Teufel zusammenarbeitet." - Mehr dazu das nächste Mal.