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Ruraler Exodus Und Massenmigration (II)

Ruraler Exodus Und Massenmigration (II) - Ungewiss ob der genauen Quelle jener Information, erinnere ich mich, vor einiger Zeit irgendwo aufgeschnappt zu haben, dass gegenwärtig bereits um die 55% der gesamten Erdbevölkerung in urbanem Milieu leben. Der Zukunftsprognose zufolge, sollten es bis zum Jahr 2050 gar satte zwei Drittel sein. Mal etwas genauer betrachtet, ist das doch einigermaßen beeindruckend! - Ich selbst wuchs zum Teil im ländlichen Umfeld auf, das regelrecht von ungewöhnlicher Stille und Ruhe durchtränkt war. Oftmals hatte ich das Gefühl, in einer Art Geisterstadt, oder auf gut amerikanisch, in einem "Ein- Pferd- Ort", kurz Kuhdorf, eingebettet zu sein. Ich könnte wahrhaftig nicht behaupten, diesem Lebensstil gegenüber jemals feindselig eingestellt gewesen zu sein, aber gleich allen anderen, hoffte auch ich inständig auf ein Mehr da draußen als bloß dem bereits Gewohnten. Glücklicherweise lernte ich dann aber doch noch in jungen Jahren um das Leben in der Stadt (klein aber fein). Jene Form der Parallelexistenz kristallisierte sich letzten Endes, gerade hinsichtlich der Vergleichsmöglichkeit, als überaus wunderbare Erfahrung heraus, die ich keinesfalls hätte missen wollen. Immerhin war es mir auf diese Weise möglich geworden, beide Welten mehr oder weniger synchron auszukosten. Als Kleinkind verspürte ich natürlich ein verstärktes Gefühl von Geborgenheit inmitten jener kleinen ländlichen Gemeinschaft. Mit zunehmenden Alter aber, erweckte meine Neugierde ein ernsthaftes Interesse dahingehend, unbedingt herauszufinden, wie es denn um das Urbane tatsächlich bestellt wäre. Ich muss allerdings an dieser Stelle offen zugeben, dass ich mich diesbezüglich wohl bloß auf Stadt im kleineren Sinn zu beziehen vermag. Klar doch, habe ich in meinem Leben zumindest einige wenige Weltmetropolen besucht, aber offen gesprochen, wäre selbst Wien (die Hauptstadt meines Heimatlandes Österreich) bereits zu groß für mich, um mich dort etwa permanent anzusiedeln. Heute vernehme ich mich auf den Spuren zurück in meine Kindheit, was heißen soll, je kleiner und weniger urban mein wohnliches Umfeld, desto besser. Damals zogen meine Altersgenossen mehrheitlich aus jenem verschlafenen Dorf aus Kindheitstagen aus, um zum einen auswärts eine höhere und verfeinerte Ausbildung genießen und zum anderen später in Karrieren einsteigen zu können, die es bis dato noch nicht einmal gegeben hatte. Ich bin sicher, dass irgendwann mal ein jeder die Option einer möglichen Rückkehr in Erwägung gezogen hat, wenn letzten Endes auch lediglich ein geringer Prozentsatz de facto Fuß gefasst hat im vertrauten Revier, welches von den Angehörigen im Grunde bis zum heutigen Tage erwerbsmäßig versorgt wird. Wie kommt es demnach, dass die Alten landwirtschaftlich gesehen oftmals ungebrochen aktiv im Berufsleben stehen? Nun, gerade aus der direkten Folge des regionalen Exodus vonseiten der jüngeren Generationen heraus erwuchs schließlich die Notwendigkeit, ihren Lebensunterhalt auch jenseits ihrer Jahre weiterhin aufrecht zu halten. Ihre eigene Nachfolge war denn praktisch von dannen gezogen und hatte damit auch gleichzeitig jenen alten Handwerken und Gewerben den Rücken zugekehrt, die einstmals großen Respekt und Ansehen genossen, weil diese eben keineswegs leicht fielen, sondern vielmehr konstant persönlichen Einsatz und zudem eine Unmenge an Opfern forderten. Ja, ich denke, es ist durchaus nicht verfehlt, speziell die letzteren Generationen als verweichlicht zu bezeichnen. Mal ganz ehrlich, wer unter uns Weicheiern und Warmduschern wollte denn schon irgendwo da draußen, etwa knietief im Tierkot stehend, zu einer jeden möglichen und unmöglichen Tages- wie auch Nachtzeit, und zu alldem in sengender Hitze oder klirrender Kälte sein Brot verdienen? Exakt, kaum jemand, denn schließlich bevorzugt die grobe Mehrheit ein behagliches Arbeitsklima in gut temperierten Büros, wo man sich denn morgens mittels Stechuhr an- und acht Stunden später wieder abmeldet. Jene Arbeitsprofile, - konditionen, und noch viel wichtiger, die Erträge daraus gestalten sich so gesehen wesentlich stabiler und sind infolgedessen bei Weitem anziehender. Das Leben auf dem Lande ist, ungeachtet der heutzutage weitläufig eingesetzten Palette an technologisch weiterentwickelten Behelfen und Erleichterungen, immer noch hart genug, strebt doch der Mensch generell vermehrt nach Unabhängigkeit, Anonymität und persönlichen Frieden. Tatsächlich ist in den vergangenen 30+ Jahre das Gespür für ein kommunales Miteinander vielerorts abhanden gekommen. Wir sind einfach nicht mehr willens, die Traditionen unserer Vorfahren hochzuhalten, zu honorieren und noch weniger zu pflegen. Hierbei sei beispielsweise die Interaktion mit Nachbarn, Freunden und Fremden gleichermaßen angeführt. Anstelle dessen wünschen wir uns nur noch, genau genommen von allem und jedem unbehelligt zu bleiben, und nicht gerade selten schließt dies betrüblicher Weise auch die eigene Familie mit ein. Sollten wir wahrhaftig den starken Drang verspüren, in klein- urbane, großstädtische oder eventuell sogar metropole Gefilde zu ziehen, so setzen wir zuletzt doch wieder nur die persönliche Präferenz, neben tausenden oder gar Millionen von Mitbewohnern lediglich zu koexistieren. Was wir hauptsächlich begehren, ist rasch zugängliche Bequemlichkeit in jeder nur erdenklichen Form, und die kann sich darüber hinaus oft gar nicht prompt genug einstellen. Der Trend ist damit in allerletzter Instanz gesetzt, demzufolge die ruralen Bevölkerungszahlen weltweit absehbar einen kontinuierlich dramatischen Rückgang verzeichnen, während simultan dazu etliche Mega- Ballungszentren explosionsartig aus allen Nähten zu platzen drohen. Alles total aus dem Lot, wenn ihr mich fragt, zumal eine Imbalance wie diese gerade in den dichtest besiedelten Gebieten unweigerlich zu Knappheit (Wasser etwa) und gleichzeitig anderswo zu großflächiger ruraler Desertion kommen wird. Der rurale Exodus zieht bekanntlich eine Serie an Problemen nach sich. - Fortsetzung folgt.                                                

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