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Die Beschleunigung Meines Lebenskarussells (I)

Die Beschleunigung Meines Lebenskarussells (I) - HALLÖCHEN allerseits, und seid willkommen zurück zu meinem wöchentlich verfassten Blog! - Nun, wie meinerseits großartig angekündigt, sollte diese eingelegte Sommerpause lediglich kurz andauern. Ist doch aber alles bloß relativ, oder? Nun, tatsächlich ist seitdem wesentlich mehr an Zeit verstrichen, als im Vorfeld angedacht, geplant und ergo erwartet worden war. Schuld daran war die spontane Entscheidung unseres Umzuges hinaus auf eine Farm, wo jedoch das Haus an sich zu allererst einmal eines beträchtlichen Maßes sowohl an Arbeit als auch an liebevoller Zuwendung bedurfte, um grundsätzlich ernsthaft ans Einziehen denken zu können. Ohne jeglichen Zweifel, kann im Fall von acht bis zehn Wochen von einem doch etwas längeren Kontinuum ausgegangen werden. Rückblickend aber kann ich angesichts dessen wohl nur noch nach Luft ringen. Bis zum heutigen Tag ist mir die Offenbarung über das Phänomen der Zeit, vonseiten meiner lieben toten Großmutter, an uns Kinder gerichtet, in lebhafter Erinnerung geblieben. So denn würde die Zeit mit zunehmendem Alter merklich an Geschwindigkeit zulegen. - Nun, da bin ich also und versetze ich mich schlagartig zurück in jene Zeit, als ich sechsjährig, klarer Weise ohne jedwedes temporale Konzept, aus vollstem Herzen heraus auf die Expansion eines einzigen Tages in eine beinahe undefinierbare und somit gewissermaßen ewig andauernde Spanne vertraute. Der Grund meines damals so krassen Klammerns erwuchs hauptsächlich meiner eigenen Auffassung, der zufolge ich mich unbedingt der absoluten Notwendigkeit ausgeliefert sah, mehr Raum zwischen dem Heute und dem Morgen zu schaffen, um mir meine geistige Gesundheit zu bewahren. Wie ausgesprochen ironisch sich doch dieser klassische Widerspruch oder auch Oxymoron anlässt! Wie auch immer, keineswegs unbegründet verspürte ich den Drang, meinen fragilen Geist, wie gleichermaßen meinen geheiligten persönlichen Frieden zu schützen. Warum nur eine dermaßen verkorkste Haltung, mögt ihr euch zu Recht fragen? Nun, was ich letzten Endes damit ins Leben rief, war genau genommen nichts anderes als ein überhasteter Bewältigungsmechanismus, der mir in Anbetracht der Tatsache, mehr oder weniger über Nacht in ein gänzlich neues Umfeld eingebettet worden zu sein, das sich nun einmal aufgrund seiner extremen Toxizität mental gefährdend auf mich auswirkte, nur allzu logisch erschien. In Anbetracht der beinahe totalen und undenkbaren Absenz von Erst-, beziehungsweise Muttersprache in einem solch fortgeschrittenen Alter, musste ich rasch mit Schrecken feststellen, dass mir im Zuge meiner panischen Aufholjagd hinsichtlich der alltäglichen schulischen Komplexität einer Erstklässlerin jegliche valide Optionen am Entgleiten waren. Bis dato war noch keine Rede davon gewesen, mich eventuell der professionellen Behandlung eines Kinderpsychologen oder gar -psychiaters zu unterstellen, wenn auch mittlerweile überwiegend das Bewusstsein darüber herrschte, dass ich praktisch erst kürzlich zuvor meiner Stammfamilie entrissen und flugs in ein wildfremdes familiäres Gefüge mit Patch- Work Charakter transplantiert worden war. Ich kann heute aufrichtig behaupten, dass ich damals nach bestem Wissen und Gewissen alles erdenklich Mögliche unternahm, um nur ja nicht in diesem Strom an Verpflichtungen, Disziplin, Wissensaneignung, Anpassung und, nun denn, schlussendlich auch leistungsmäßig befriedigender Lieferungen zu ertrinken. Oftmals sah ich mich als wild armrudernde Kreatur, die schier verzweifelt versuchte, auch weiterhin ihren Kopf um jeden Preis über Wasser zu halten. Zu jener Zeit aber wurde mir noch eine weitere schmerzhafte Lebenslektion zuteil, nämlich die, dass mein ständiges, wenn auch rein unbeabsichtigtes Versagen im Wesentlichen gerade zu Hause, einem Ort, an dem ein Kind sich doch eigentlich in Sicherheit wiegen sollte, alles andere als erfreuliche Konsequenzen mit sich brachte. Als Arzt und in vielerlei Hinsicht dem alten Schuldenken verfallen, verstand mein Vater leider Gottes gar nichts von der gebrochenen oder traumatisierten Seele eines Kindes, und noch weniger von jener seines eigenen Fleisch und Blut. Um letztlich auch wirklich überleben zu können, empfand ich es als direkte Folge dessen als absolut vordringlich, ständig irgendwelche Vorwände zu fabrizieren, wie etwa, weshalb meine Hausaufgaben bislang immer noch unkorrigiert und folglich auch unbewertet geblieben wären. Zuerst einmal fing ich damit an, die diversen dünnen Prüfungsheftchen allerorts verstreut im Büro meines Vaters zu verstecken, und klar, würde ich überaus getreu im Schnitt jeden zweiten Morgen unmittelbar nach dem Abgeliefert- Werden vor dem Schulgebäude dorthin zurückkehren. Hierbei gilt zu bedenken, dass meinem damaligen Gefühl nach nicht bloß der temporalen, sondern darüber hinaus auch der lokalen Dimension eine scheinbar supertolle Flexibilität beschieden war. Eine Wegstrecke, die sich heute in fünf bis sieben Minuten zurücklegen lässt, erzeugte im zarten Alter von sechs die stressige Illusion, eine halbe Lebenszeit zu verschlingen. Nichtsdestotrotz eilte ich früh morgens zurück zu meinem geheimen Versteck und schnappte mir die Prüfungsunterlagen, die natürlich von meinen Eltern nach wie vor nicht zur Kenntnis genommen und damit auch noch nicht unterschrieben worden waren. Sobald retour in der Schule angekommen, war ich von Neuem gefordert, mit noch kühneren Lügengeschichten aufzuwarten, um nun wiederum glaubhaft die angeblich elterliche Nachlässigkeit erklären zu können. Selbstverständlich war mein Spiel mit einem klaren Ablaufdatum versehen, und exakt dieser Schlamassel bewegte sich unaufhaltsam und mit rasender Geschwindigkeit auf mich zu. Und doch fühlte es sich an wie eine Ewigkeit, bis mich der Güterzug endgültig mit voller Wucht und noch dazu frontal erfassen würde. - Fortsetzung folgt nächste Woche.                            

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