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Das Unbekannte Voraussetzend (I)

Das Unbekannte Voraussetzend (I) - Bevor ich mir eventuell ein Urteil über andere anmaße, sollte ich mich diesbezüglich zu aller Erst doch besser an der eigenen Nase nehmen. Ein charakterliches Manko wie jenes des voreiligen Schlüsse- Ziehens nämlich stellt unweigerlich unter Beweis, dass ich dabei keinen Deut besser aussteige. - Von meinem Mann lernte ich einst den durchaus deftigen Ausspruch, demgemäß das Mutmaßen die Spitze allen Schlamassels darstelle. Sicherlich bedurfte es eine ganze Weile, das nicht bloß auf mich wirken zu lassen, oder sollte ich sagen, ins Bewusstsein vorzulassen, sondern letzten Endes auch an mir selbst anzuwenden. Der Grund für meine Widerwilligkeit lag sehr eindeutig im Umstand, dass ich es hierbei mit grundeigenen blinden Flecken zu tun hatte. Kurz zur Erinnerung, damit sind jene Grauzonen angesprochen, die sich dem Bewusstsein gegenüber äußerst bedeckt halten, weil wir sie nicht als Teile unser selbst anerkennen. Stattdessen toben und rasen wir lieber als Zeichen unserer Ablehnung, wann immer wir damit direkt konfrontiert werden, was für gewöhnlich durch Spiegelungen derselben Verhaltensmuster primär vonseiten der uns am nähest stehenden Personen erfolgt. Was wir demnach so offen ablehnen oder auch negieren, stellt sich oftmals als genau das heraus, was wir im Grunde aufgerufen wären, uns eindringlicher anzusehen, auszusöhnen und schlussendlich als unsere wesenseigenen Qualitäten zu integrieren. Nun denn, wenn auch unterschiedlichen Grades, so bringen wir alle ausnahmslos und unweigerlich die Tendenz mit, uns gewissermaßen in erster Linie auf unsere individuellen Spekulationen zu verlassen. Menschen, wie auch deren Geschichten nehmen wir daher in der Regel für durchaus bare Münze und malen uns als Folge dessen alle möglichen Szenarien aus, die zumeist vollends an der Realität vorbeigehen. So lese ich etwa immer wieder, ein solches Verhalten ginge automatisch mit einem niedrigen IQ einher. Hm, genau das aber beweist doch eigentlich recht deutlich, wie weit mit bloßen Annahmen - selbst dieser Art - allgemein übers Ziel hinausgeschossen wird. Gewiss wirft das wiederum die Frage nach dem Grund unseres derart übereiligen Agierens, wie auch Re- Agierens auf. Ich denke, das datiert auf jene prähistorischen Zeiten zurück, als uns aufgrund des mehr oder weniger ständigen Kampf- oder Flucht- Modus generell wenig an Entscheidungswahl beschert war, da wir vielmehr zwecks unseres Überlebens zu prompter Evaluierung gezwungen waren. Daher würde ich in diesem Zusammenhang auch eher von instinktivem als von intellektuellem Verhalten sprechen. Dieses wohnt uns nun einmal allen evolutionär bedingt inne. Klar doch, könnten wir nur einige wenige Sekunden mit einem Urteil zuwarten, gelänge es uns eventuell sogar, am Ende zu einer revidierten, sprich modifizierten Ansicht zu gelangen. Nichtsdestotrotz frage ich mich, wie man wohl dabei vorgehen wollte, den instinktiven Teil aus dem Spiel zu nehmen? Zugegeben, ein doch eher unmögliches Unterfangen, oder doch nicht? Darüber hinaus paart sich das Mutmaßen bevorzugt mit dem Verallgemeinern, als ob ersteres nicht schon alleine genügen würde. So hören wir beispielsweise dieser Tage über eine islamische Person. Nachdem wir aber in punkto Gesamtbeurteilung von Muslimen vonseiten der Massenmedien bereits über alle Maßen aufgehetzt und ergo konditioniert worden sind, werden wir aller Wahrscheinlichkeit nach von der Vermutung ausgehen, alle Muslime wären automatisch radikale, unterentwickelte oder auch bloß zurückgebliebene religiöse Fanatiker. Selbstverständlich erübrigt sich an dieser Stelle jegliche Korrektur darüber, da nun einmal gänzlich an der Realität vorbei. Sobald die ideologischen Divergenzen beiseite gelegt sind, erweist sich die muslimische Mehrheit in der Tat als gleichermaßen friedliebend und progressiv. - Rassisten etwa verweisen gerne auf die Überlegenheit der Weißen. Was für ein ausgewachsener Schwachsinn! In meinen Augen sind prinzipiell alle gleich, und ich mache da auch vorerst keinerlei Unterscheidung bezüglich der Herkunft oder Hautfarbe. Allerdings würde ich lügen, wollte ich behaupten, dass die Jahre der kontinuierlichen rassistischen Spannungen hier vor Ort nicht doch noch irgendwie auf mich abgefärbt hätten. Leider Gottes ziehe ich insbesondere bei Empfängern der hiesigen staatlichen Sozialhilfe, sprich Welfare, gern und oft voreilige Schlüsse. Wie allseits bekannt sein dürfte, handelt es sich bei diesen überwiegend um schwarze Menschen. Obwohl ich alles andere als ein Rassist bin, muss ich mich, wie ich finde, definitiv am Riemen reißen, damit ich letztendlich nicht ebenso in diese Falle wiederholt haltloser Mutmaßungen tappe. - Fortsetzung folgt.    

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