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Schein Und Sein (I)

Schein Und Sein (I) - "Beurteile niemals ein Buch nach seinem Einband" oder besser Ziehe [generell gesehen] keine voreiligen Schlüsse lautet ein beliebtes englisches Sprichwort. Alles schön und gut, aber bei näherer Überlegung stellt sich mir doch unablässig die Frage, was denn wohl sonst als primärer Anhaltspunkt in punkto Urteils-, bzw. Meinungsbildung, persönlichem Resumé, Bewertung oder Evaluierung eines Menschen im Rahmen einer Erstbegegnung in Frage kommen sollte. Der erste Eindruck zählt am ehesten, sagt man doch für gewöhnlich. Tatsächlich aber wiegt dieser wesentlich mehr als jeder nachfolgende. Was für einen Sinn macht das nun aber? Legt denn nicht letztendlich der Umschlag eines jeden einzelnen Buches den Grad der Anziehung, sprich des Interesses, vonseiten seiner potentiellen Leserschaft fest? Zugegeben, im Fall von derart gebundener Lektüre beziehen wir uns unmissverständlich auf leblose Objekte, die alles in allem vergleichsweise leicht und zudem schmerzlos als unwesentlich, bzw. entbehrlich, oder noch besser als ersetzbar abgetan werden können. Etwaige Gleichgesinnte unter euch, die so wie ich auch selbst in Büchern eine bestimmte Energie erspüren seien hierbei ausgenommen. Im Gegensatz dazu gestaltet sich bei den Menschen der gesamte Sachverhalt völlig konträr. Was sonst? Zieht doch dazu einfach mal kurz die karmische Komponente ins Kalkül, die sich insbesondere in Hinblick auf unser aller spirituelles Wachstums als vollkommen unerlässlich erweist. Tja, als läge im Wesen der Neubegegnung nicht schon genug der Herausforderung für so manchen, wie beispielsweise den introvertierten, scheuen, oder bloß übervorsichtigen, bzw. misstrauischen unter uns, so gibt die Mehrheit in der Tat oftmals ihr Bestes, um nichtsdestotrotz in letzter Instanz doch noch kläglich zu scheitern, sobald es auf in die nächsten Runden geht. Euch ist möglicherweise ebenso bereits untergekommen, dass ihr im Zuge einer ersten Kontaktaufnahme auf euer Gegenüber zugegangen seid und ihm oder ihr die Hand gereicht oder vielleicht auch nur ein banales "Hallo, freut mich, dich/ Sie kennenzulernen" zum Ausdruck gebracht haben. Sollte dem jedoch, anstelle einer eurem Ermessen nach gewöhnlichen und durchwegs normalen Response, ein Kichern oder gar Gelächter gefolgt sein, dann seid ihr vermutlich kurz zusammengezuckt und habt euch gewiss gewundert, was wohl diese Person zu solch einem unbestreitbar merkwürdigen Verhalten veranlasst haben könnte. Fraglos eigenartig, stimmt's? Sehr wahrscheinlich wird sich in der unmittelbaren Folge unsere Begeisterung hinsichtlich jedweder zukünftigen Erforschung jenes Individuums stark oder gar zur Gänze in Grenzen halten. Gebt ihr mir in diesem Punkt Recht? Allerdings wären wir durchaus beraten, vom genauen Gegenteil Gebrauch zu machen, denn schließlich fehlt uns nicht nur jegliche Kenntnis den anderen betreffend, sondern wir vermögen darüber hinaus unmöglich zu sagen, ob dieses Glucksen, brüllendes Gelächter, oder was auch immer, letztendlich eine nervöse Reaktion dahingehend darstellt, generell das erste Mal von einem Fremden angesprochen zu werden. Ich persönlich habe schon zigfach die Erfahrung gemacht, dass Neubegegnungen aufgrund mangelnder Zuversicht nicht unbedingt offen und damit locker auf einen zugehen wollen oder können. Bei anderen hingegen, meine Wenigkeit bedauerlicherweise miteingeschlossen, habe ich wiederholt beobachtet, dass im Rahmen der ersten eindrucksbetonten Schritte ganz offenbar der Arroganz gern die tonangebende Dominanz eingeräumt wird. Mehr oder weniger aus der eigenen Erfahrung gesprochen, kann ich euch jedoch versichern, dass in sieben von zehn Fällen die eingangs scheinhalber zur Schau getragene Arroganz nichts anderem gleichkommt, als einer billigen Kulisse oder (gemäß dem psychologischen Fachjargon) auch einem praktischen Bewährungsmechanismus zum Übertünchen minderwertiger, wie auch geringschätziger Gefühle dem eigenen Selbst gegenüber. Sobald wir aber die Gelegenheit zum näheren Kennenlernen beim Schopf packen, schrumpfen die aufgeblasenen Egos jener Menschen danach für gewöhnlich rasch wieder zur Originalgröße zurück. Obwohl ich Menschen, die ihre ersten Eindrücke vorwiegend mittels Aggression und Einschüchterung setzen, absolut nicht ausstehen kann, bin ich mir durchaus bewusst, dass ich mich bloß deshalb derart daran stoße, weil sie mir genau genommen exakt jene Facette widerspiegeln, die wiederum andere an mir aufs Gröblichste ablehnen. Wer weiß, vielleicht kann ich ihnen ja gerade deshalb nicht jenes Verhalten verübeln. - Nun denn, Ärger kann durchaus in recht ähnlicher Weise als überaus hilfreiches Werkzeug zur Maskierung mangelnden Selbstvertrauens und Eigenliebe verstanden werden. Wer immer sich am Anfang einer Neubegegnung abweisend und rüde in Szene zu setzen pflegt, verfolgt unter Umständen keineswegs die Absicht, auch tatsächlich so wahrgenommen zu werden, sondern weiß sich oftmals gar nicht anders zu helfen, oder kann auch nicht wirklich aus seiner eigenen Haut heraus, sobald es darum geht, zum Zwecke eines idealen Konversationsstarts vom geeigneten Kommunikationsgeschick Gebrauch zu machen. Andere wiederum bringen scheinbar nicht einmal die nötige Bereitschaft mit, sich während eines neuen Begegnungsprozesses in adäquater Form darauf einzustimmen, einer vielversprechenden Fortsetzung entgegenzustreben. Aber auch diese Einschätzung erweist sich häufig als völlig falsch, sobald wir uns profunder auf unser Gegenüber einlassen und damit gegenseitig mehr von einander annehmen. In diesem Sinne also, täten wir wohl doch gut daran, ein Buch nicht vordergründig aufgrund seines Äußeren zu bewerten, selbst, wenn dies die Theorie, von wegen der erste Eindruck zähle am meisten, zuletzt in keiner wie auch immer gearteten Weise zu unterstützen scheint. - Fortsetzung folgt.                   

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