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Ich Selbst Im Prisma

Ich Selbst Im Prisma - Willkommen zurück zu meinem Blog, und schon einmal vorweg einen wunderschönen 4. Juli an all meine amerikanischen Freunde hier und sonst wo! - Erst nachdem ich gründlich durch meine - zum Teil bis dahin immer noch fest verschnürten - Habseligkeiten gegangen war, die ich im Jahre 2006 vom europäischen Kontinent hierher verschiffen ließ, überkam mich das dringende Gefühl, auf der Stelle eine Auszeit nehmen zu müssen, damit ich mich wieder einmal so richtig ernsthaft mit mir ganz alleine auseinandersetzen könnte. Während ich also auf der Suche nach einigermaßen wichtigen Aufzeichnungen, die sich mir hoffentlich im Hinblick auf eine weitere im Werden befindliche Buchtrilogie durchaus dienlich erweisen werden, mühsam Karton um Karton durchkämmte, stieß ich in der Folge auf etliche schriftliche Beweisspuren aus meiner Vergangenheit, was bedingte, dass ich mich für den Rest des Tages erneut mit der angemessenen Intensität im Reich der Erinnerungen verlor. Ach du liebe Güte, ich konnte einfach nicht glauben, wie sehr ich mich in so mancherlei Hinsicht verändert hatte, ohne mir dessen im Grunde bewusst gewesen zu sein! Das Wort platt, denke ich mal, beschreibt am besten, wie ich mich dabei fühlte, beziehungsweise immer noch fühle. Wenn ich dazu anmerke, "schon wieder", dann bringe ich damit bloß zum Ausdruck, wie gerne ich solch einem Unterfangen, das geradewegs wie eine Schatzsuche anmutet, generell nachgehe und in der Regel auch durchaus dekadisch vornehme. Eigens dafür, so scheint es beinahe, fühle ich mich durchaus magnetisch angezogen, mich selbst im einem Prisma zu betrachten. Letzten Endes bestaune ich zum wiederholten Male in absoluter Demut die mannigfaltig zur Schau gestellten distinktiven Perzeptionen meines Selbst, über das ich gottlob mit der Zeit ausreichend der wertvollen Einsicht zu gewinnen vermag. Ganz so wie das sprichwörtliche Kind im Süßwarenhandel, gelingt es mir einfach nicht so recht, meine Augen jemals von dem mir geradewegs durch jene märchenhafte Linse bunt gemischten Potpourri an Gezeigtem abzuwenden. Hierzu ein kleines Beispiel: Gegen Ende meiner Suche, wurde mein Augenmerk just auf etwas durchaus Spezielles gelenkt. In meinen Händen lag nun also eine zum Bersten gefüllte Mappe an verschiedensten Texten, die ich zuvor gesammelt hatte und die mir im Zuge der Vorbereitung auf meine mündliche Matura (1985) aus Englisch wie auch Französisch ausreichend unterstützen sollten. Jetzt, da ich förmlich auf etwas von mir selbst in Französisch Geschriebenem starrte, war ich nur noch ratlos, denn mit einem Male fiel es mir überaus schwer zu begreifen, dass es de facto eine Zeit gab, in der ich diese Sprache auch so einigermaßen beherrschte. Ich suchte weiter in jener Mappe und fing scheinbar noch gerade rechtzeitig ein rotes Trennblatt aus Karton auf, das sich zwischenzeitlich selbständig gemacht hatte und fast zu Boden geglitten wäre. Augenblicklich hatte jenes Beweisrelikt aus längst vergangenen Tagen meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit auf sich gezogen, und so drehte und wendete ich das gute Stück nach allen Seiten, um ähnlich einer hängengebliebenen Schallplatte, mehrfach und zuletzt regelrecht obsessiv all die darauf vermerkten lexikalischen wie auch syntaktischen Anhäufungen zum ungezählten Male in mich aufzusaugen. Nun, ich wunderte mich wahrhaftig über Gebühr, ob ich denn in der Tat all das jemals selbst geschrieben hätte. - Später etwa kniete ich neben einer Schachtel, die eine Kompilation einzelner loser, tagebuchmäßiger Niederschriften aus dem Jahr 2005 beinhaltete. Diese stammen aus jener Zeit, als ich gerade meinen Mann kennengelernt hatte. Dem deutschen Volksmund zufolge wird Papier generell Geduld nachgesagt, was dem englischen "Papier errötet nicht" gleichzusetzen ist. Es war gewiss kaum jemals ein aufrichtigerer Ausspruch getan worden als dieser! Nun denn, handelte es sich dabei tatsächlich um meine Wenigkeit, die anno dazumal all das zu Papier gebracht hatte? Aber sicher doch, allein die Handschrift ist doch schon Beweis genug dafür. Was mich aber dennoch mehr als sonst irgendetwas verblüfft, um nicht zu sagen, ab und an sogar ziemlich verschreckt: All dessen, was ich damals so überreichlich verschriftlicht habe, vermag ich mich leider Gottes, falls überhaupt noch, bestenfalls gerade einmal bruchstückhaft zu entsinnen. Ich will erst gar nicht leugnen, darüber richtiggehend entsetzt zu sein. - Dann irgendwann ging ich daran, in einem Fundus scheinbar zahlloser Einzelblätter herumzustöbern und bekam dabei mehr als bloß einen Geschmack dessen vermittelt, was wohl bereits vor über 20 Jahren von absoluter Wichtigkeit für mich war. Nun denn, es stellte sich sogleich heraus, dass es sich dabei um glühende wenn auch rein fiktive Liebesbezeugungen handelte, die gerichtet waren an ..., - ja, zum Kuckuck noch einmal, an wen wohl, würde ich schon zu gern wissen? Aufrichtig gesprochen, muss ich wohl oder übel bekennen, dass ich dieser Tage keinesfalls mehr nachvollziehen kann, selbst jemals einen derartig lachhaften Liebesschwachsinn schriftlich verewigt zu haben und noch dazu an wen, bitte schön? Aber wisst ihr was? Nichtsdestotrotz, bin ich heilfroh und ferner dankbar, dass ich zumindest etwas aufgehoben habe, denn schlussendlich legt dies neben anderem bloß mehr an Zeugnis ab bezüglich meines umfangreichen Spektrums vielschichtigster persönlicher Facetten und Fragmente. Und obgleich ich zugeben muss, mich heute in Summe relativ dissoziiert und abgetrennt zu fühlen von all jenen Personae, die ich in den früheren Stadien meines Lebens verkörperte, so waren diese in ihrer so farbenprächtigen Vielseitigkeit letztendlich doch stets und ausschließlich Teil meiner selbst. Zusammenfassend, möchte ich jedenfalls bekräftigen, dass ich eine solche Schatzsuche und damit ein Insichgehen dieser Art rückhaltlos aufs Wärmste empfehlen kann. Natürlich trifft das nur im Fall gegenständlich rein physischer Präsenz zu, die es auch wirklich erlaubt, völlig in die alte Materie einzutauchen, zunächst einmal einen neuen Bezug und zuletzt auch eine Wiederverknüpfung mit sich selbst herzustellen.                                  

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