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Heillos Ausgeliefert

Heillos Ausgeliefert - Hallo allerseits! - Da ich gerade erst selbst unglaublicher Weise 50 geworden bin, beginne ich mich nun ernsthaft zu fragen, was wohl ein 70 oder 80 jähriger Mensch hierzulande, gerade im Hinblick auf Gesundheitsbelange, so alles durchmachen muss. Nach meinem 10 jährigen Aufenthalt in diesem Land, glaube ich doch, rückhaltlos behaupten zu können, dass ich bisher genug gesehen habe, um am folgenden, für mich recht einleuchtenden Schluss festzuhalten: "Du heiliger Strohsack! Unternimm bloß alles in deiner Kraft stehende, um auch weiterhin gesund zu bleiben!" In aufrechter Demut sollte ich mich eventuell doch als besonders glücklich schätzen, denn klopf auf Holz, bislang bin ich in Sachen Gesundheit alles in allem durchaus gut unterwegs gewesen. Ihr könnt mir ohne Weiteres glauben, schon alleine, was mich das Medium Fernsehen während der letzten Dekade in den USA diesbezüglich alles gelehrt hat, macht mich noch um vieles verständnisvoller und vor allem dankbarer. Von sporadischen Querelen dentaler Natur mal ganz abgesehen - immerhin 16 Zahnärzte und immer noch kein Ende in Sicht - würde ich mich doch als allgemein überaus gesunden Menschen bezeichnen und gedenke natürlich, frohgemut in dieser Tonart fortzufahren. Ich bringe dieses Thema heute einfach deshalb bewusst aufs Tapet, weil schon alleine die vielen bürokratischen Hürden zur Qualifizierung hinsichtlich des Privilegs der Gesundheitsvorsorge, geschweige denn der Bewerbungsprozess an sich einem einzigen Albtraum entspricht. Wir waren derart erschaudert und entmutigt davon, dass wir uns eingangs im Grunde nicht einmal damit auseinandersetzen wollten. Wie erbärmlich hört sich das wohl an? Richtig, ziemlich armselig! Acht Jahre lang trieben wir gefühlsmäßig wie lose Partikel innerhalb eines gigantischen Universums herum, da nun einmal gänzlich ohne jegliche Krankenversicherung existent. Lebhaft erinnere mich noch an unseren Besuch bei "Aspen Dental" etwa zwei Jahre nach meiner Ankunft hier. Den Schock, der uns an jenem Tag nach einer überaus gründlichen Evaluierung plus anschließendem Kostenvoranschlag beschert wurde, werden wir wohl auch kaum jemals vergessen. Bis zum heutigen Tag fällt es mir unverändert schwer, jene unverschämt astronomischen und völlig aus der Luft gegriffenen Zahlen überhaupt zu begreifen! Als logische Konsequenz dessen nahmen wir instinktiv und unverzüglich Abstand davon und waren seither dort nicht mehr gesehen. Leider Gottes aber ließ ich damit gerade in punkto Zähne für die nächsten sechs Jahre die Dinge gewaltig schleifen. Da wir nun aber Gott sei Dank schlussendlich doch noch Zugang zum Gesundheitswesen erhalten haben, fasste ich meinen Mut, beziehungsweise, was davon letztlich noch vorhanden war, zusammen und begann mich der Realität zu stellen. Das zu erwartende Urteil lautete auf mehrere kariöse Stellen und würde mich auch keineswegs zu Tode erschrecken, lebte ich wohl nach wie vor im guten alten sozialistisch geprägten Österreich, wo man sich jener betroffenen Zähne auch umgehend und, was noch viel wichtiger ist, in entsprechender Weise annehmen würde. Auf diesem Kontinent jedoch sehe ich mich diesbezüglich gerade mit einer Herausforderung sondergleichen konfrontiert. So wurde ich im Februar vonseiten der Zahnklinik darüber aufgeklärt, dass die Zahnärzte dort aufgrund extremen Zeitdrucks, wie auch äußerst knapp bemessener Zeitfenster keine längeren Sitzungen absolvieren könnten und sich daher meiner recht wahrscheinlichen Wurzelbehandlung nicht vor Juni oder Juli annehmen würden. Da muss es sich doch wohl um einen üblen Scherz handeln! Dem noch lange nicht genug, erfuhr ich weiters, dass Wurzelbehandlungen generell ausschließlich von Wurzel- Spezialisten, sogenannten Endodontisten durchgeführt würden. Wie bitte??? Hmm, ein Gutes hat die ganze Causa wider Erwarten doch noch. So scheine ich dieser Tage wenigstens mein englisches Vokabular etwas zu erweitern, wenn auch nicht ganz klar ist, ob sich letztlich jene exquisiten Wörter im Unterricht auch wirklich sinnvoll einsetzen lassen. Nun einmal Spaß beiseite. Seit wann muss sich ein Patient vom Zahnarzt zum Endodontisten und gegebenenfalls zum Orthodontisten schleppen, vom Gynäkologen zum Geburtshelfer weiterziehen, nach dem Augenarzt den Optometrist aufsuchen, etc.? Versteht ihr wohl, worauf ich hierbei hinauswill? In meiner Heimat ging ich für gewöhnlich zuerst einmal zu EINEM Zahnarzt, zu EINEM Frauenarzt und zu EINEM Augenarzt und blieb dann auch während der Dauer meiner Behandlung bei ein und demselben All- Round Spezialisten. Ziemlich einfach, und noch viel wesentlicher, relativ zeit- und kostensparend, oder etwa nicht? Wann wurde das alles eigentlich so verdammt mannigfaltig, verdrießlich kompliziert und unnötigerweise divers, frage ich mich? Nun denn, zurück zu meiner aktuellen Zahnproblematik, die schon allmählich zum Himmel schreit. Nachdem ich also ärgerlicher und mehrfacher Weise bereits von Pontius bis Pilatus geschickt wurde, scheine ich immer noch keines lokal ansässigen Endodontisten fündig zu werden, der sich etwa auch noch freiwillig eines stigmatisierten Patienten mit typischem Minibudget annehmen wollte. Die Auswahlmöglichkeiten für uns minder Betuchte, die im Genuss dieser Art von Armen- Versicherung stehen, gestalten sich bedauerlicher Weise äußerst limitiert, sobald die Rede auf Bewilligung solch kostspieliger Behandlungen kommt, wie eben beispielsweise eine Mehrfachbehandlung der Wurzel eines einzigen Zahns. "Okay, was bedeutet das also?", fragte ich und erntete daraufhin einen recht beängstigenden Einwort- Response, der mir immer noch in den Ohren nachhallt, "Extraktion". Wieder fühlte ich mich verschaukelt. Dann aber plötzlich dämmerte es mir überaus grimmig. Kein Wunder also, dass in diesen Breiten derart viele Minderbemittelte mit Lücken oder gar völlig zahnlos herumlaufen! Sorry, aber das ist eine wahre Schande und in meiner Heimat in der Regel undenkbar - und das wohl nicht bloß aus ästhetischen Gründen. Schenkt denn hier tatsächlich keiner der universalen Wahrheit genügend Aufmerksamkeit, nach welcher nun einmal die Zähne über gute oder auch schlechte Gesundheit entscheiden? Uns Europäern ist sehr wohl landläufig bekannt, dass unbehandelter Zahnkaries auf lange Sicht zu schweren Erkrankungen des Herzens, Bluts, Sehkraft, Verdauung, etc. führt. Ferner Zahnextraktionen anstelle von Zahnbehandlungen resultieren oftmals in Verformungen des Kiefers, Knochenschwund, Problemen mit dem Zahnfleisch, und so weiter. Zudem bleibt einem oftmals die Notwendigkeit des Einsatzes von falschen Zähne nicht erspart, will man etwa bei der Jobsuche positiv punkten, statt sich mit offen demonstrierten Zahnlücken weitere Absagen einzuhandeln. Wie allseits bekannt sein sollte, bringt künstlicher Zahnersatz zu guter Letzt ebenso häufig seine eigenen Probleme mit sich, außer natürlich es handelt sich dabei um schmerzhaft implantierte Zähne, wovon sich die Ärmsten unter uns in der Regel gleichfalls ausgeschlossen sehen. Von dieser Warte aus betrachtet, gebe ich doch der restaurativen Philosophie hinter der europäischen Dentalmedizin den Vorzug, wie ich sie schon von klein auf kenne und möchte auch weiterhin daran so lange wie eben möglich festhalten. In diesem Sinne, wünscht mir doch bitte einfach Glück, dass ich allem zum Trotz doch noch einen Weg finde, meinen Zahn zu erhalten. - Mehr über das Wesen des Ausgeliefertseins nächste Woche.              

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