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Falscher Film!

Falscher Film! - Nun, eigentlich trug ich mich mit der Absicht, diese Woche über etwas ganz anderes zu berichten, aber wie schon so oft zuvor spielte mir das Leben dieser Tage erneut ein Vorkommnis in die Hände, welches einfach zu markant war, um es so unbemerkt vorbeiziehen zu lassen. Unglaublich, sage ich euch! Vor etwa 6 Wochen, gerade als wir unser Umzugsprojekt begonnen hatten, stellte ich mein Auto vor unserem neuen Heim ab. In völliger Unkenntnis ob des ominösen Halte- und Parkverbots innerhalb der Stadt zwischen 3 und 6 Uhr morgens, ließen wir den Wagen zwei Nächte en Serie stehen und pendelten stattdessen weiterhin in unserem Bus und Pickup Truck zwischen unseren Häusern hin und her. Eher zufällig entdeckte eine Freundin am dritten Tag beim Vorbeifahren zwei Tickets hinter meinem Scheibenwischer. Nachdem ich betreffend jener seltsamen Parkvorschrift endlich aufgeklärt worden war, wurde ich stink sauer und wollte wissen, weshalb man uns zuvor nichts davon gesagt hatte. "Ups, hab ich ganz drauf vergessen", war alles, was wir dazu an Antwort bekamen. Nun denn, einigermaßen geladen stürmte ich tags drauf in die Polizeistation und erfragte die nächsten Schritte. Dort wurde mir erklärt, ich solle mich bloß eine Tür weiter an die hiesige Stadtratsstelle wenden und schriftlich meine Unschuld kundtun. Das taten wir dann auch und erhielten bald schon auf dem Postweg einen offiziellen Gerichtsbescheid, doch wurde der Termin seltsamerweise nur Tage später von Mitte auf Ende Oktober verschoben. Als wir uns nun endlich vor zwei Tagen zusammen mit etwa 30 Anwesenden bei Gericht einfanden, von denen die meisten wegen wesentlich signifikanteren Causae, wie etwa Zwangsräumungen, unerheblichen Delikten wie allfällig kleineren zivilrechtlichen Belange, vorgeladen worden waren, und ich dem Richter im Umgang mit den ersten paar Fällen aufmerksam zuhörte, beschlich mich plötzlich ein ziemlich ungutes Gefühl. Als wir endlich an der Reihe waren, erhob sich mein Mann und trat ans Richterpult heran. Nun gebt euch das. Der Richter schwor sowohl ihn als auch die beiden Polizisten ein, geradewegs wie in einem gerichtlichen Verfahren! Um Himmels Willen, der ganze Affenzirkus wegen zwei dämlicher Parktickets! Macht doch mal halblang! Nach dem Grund des illegalen Parkens befragt, antwortete mein Mann wahrheitsgetreu, dass wir jenes Verkehrsschild zuvor einfach nicht gesichtet hätten. Der Richter meinte daraufhin, dass sich jedermann dieser dümmlichen Ausrede bediente, und genau das brachte letztlich mein Fass zum Überlaufen. Ich bat um das Recht, selber sprechen zu dürfen, wurde aber sogleich recht schroff unterbrochen, abgemahnt und bis auf Weiteres zum Schweigen angehalten. Im Bericht des zweiten Ordnungshüters stand, dass das Fahrzeug in der zweiten Nacht an einer unterschiedlichen Adresse geparkt worden war, was natürlich in keiner Weise der Wahrheit entsprach. Ich hätte mein Auto nach Erhalt des ersten Tickets doch sicherlich keine weitere Nacht dort abgestellt. Ich war am Zerspringen angesichts der mir auferlegten Maulsperre, denn ich wollte den Richter wissen lassen, dass im Grunde alles meine Schuld gewesen war. Mein Mann blieb Gott sei Dank völlig gelassen und passte sich einfach den Umständen an. Seine verbale Reaktion, "Tun Sie, was Sie für notwendig erachten" schien den Richter daraufhin in seiner arroganten Vorgangsweise etwas milder zu stimmen. Letztendlich wurde uns ein Ticket erlassen und das andere in Rechnung gestellt. Nichtsdestotrotz war und bin ich eigentlich immer noch fuchsteufelswild. Wir sind nicht wie jene Asozialen, die schon längstens wegen ausstehender Steuer- und anderer Rechnungszahlungen aus dem Nachbarhaus geworfen werden hätten sollen, und die wegen Kindesvernachlässigung, Versammlung, offener Feuerstellen und anderer gesetzlicher Verstöße endgültig gerichtlich belangt werden sollten. Wir sind aufrichtige Bürger mit einwandfreiem Leumund und mit Ausnahme dieses einen lächerlichen Parktickets keines Verkehrsvergehens schuldig, und dennoch fühlten wir uns genauso, wenn nicht noch schlechter behandelt, als das Gros aller an jenem Abend anwesenden Schmalspur- Gauner. Und das verärgert mich nun einmal gehörig! Wie wäre es zur Abwechslung mal, sich dieses Abschaums von nebenan anzunehmen? Dienstag Abend geriet man sich nämlich dort wieder einmal kräftig in die Haare, nachdem ein Freund unangemeldet vorbeigekommen war und trotz des starken Alkoholisierungsgrades einen der Gruppe des Vandalismus an seinem Truck und des Diebstahls seiner Arbeitswerkzeuge bezichtigt hatte. Selbiger (beschuldigter) Typ, der gar nicht hier ansässig ist, hatte übrigens sonntags zuvor illegaler Weise und ungeachtet der überaus windigen Wetterverhältnisse ein offenes Feuer bloß einige Meter von uns entfernt gestartet und musste von der Polizei förmlich dazu genötigt werden, dieses umgehend auszumachen. Es trafen also drei Beamte ein, die aber machten sich angesichts der sprachlich schwer verzerrten Anschuldigungen des aufgebrachten Betrunkenen bloß lustig, während man auf das Eintreffen eines Taxis wartete, das den armen Verwirrten nach Hause bringen sollte, was übrigens eine geschlagene Stunde dauerte. So standen also 10 Mann hoch die ganze Zeit über auf der Holzterrasse und diskutierten zwischen 22 und 23:30 lautstark den angeblich so wichtigen "Sachverhalt". Dabei kam uns unter anderem zu Ohren, wie sehr jener beschuldigte Unruhestifter einem der Polizisten gegenüber prahlte, den entscheidenden Moment aufs Handy- Video gebannt zu haben, als er tätlich angegriffen worden war von jenem Trunkenbold, der zwischenzeitlich bereits im Taxi nach Hause befördert worden war. Besagter Bulle schüttelte ihm daraufhin zustimmend die Hand und verharrte noch ein Weilchen angesichts weiterer verbaler Schmeicheleien vonseiten dieses Idioten, von wegen, die Exekutive hätte die prekäre Angelegenheit so überaus positiv erledigt. Also, mal ehrlich, wie bescheuert ist das alles eigentlich? Ich habe wirklich das Gefühl, im falschen Film gelandet zu sein, wie wir das so schön leger auf Deutsch zu sagen pflegen. 

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