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Uniforme Anonymität (I)

Uniforme Anonymität (I) - Als Kind konnte ich es kaum erwarten, endlich erwachsen zu werden und mich damit von allen anderen abzuheben. Nein, ich besuchte weder Katholische Schulen, noch war ich jemals gezwungen, in irgendwelchen Schuluniformen herumzulaufen. Nichtsdestotrotz sehnte ich mich förmlich danach, so nach und nach der bestmöglichen Form meines individuellen Seins entgegenzustreben. Klar stellten wir Mädels damals alles möglich Verrückte und Ausgeflippte an, wie etwa Haare färben, neuen Makeup- Trends nachzugehen, ausgefallene Kleidung zu tragen, oder auch bloß in den letztmodischen Stöckelschuhen herum zu stelzen. Wir rauchten (auch Gras), tranken und führten weiß Gott sonst noch so alles auf, um eben das Leben in vollsten Zügen zu erkunden. Im Nachhinein betrachte ich jene durchaus wilde Dekade zwischen 15 und 25 als trotzdem ganz normal. Im Grunde nämlich machten wir anno dazumal alle solche Sachen. Das Leben schlug gewiss einen ernsteren Ton an, sobald die vergnüglichen Universitätsjahre vorüber waren und die berufliche Beschäftigung eindeutig in den Vordergrund trat. Fraglos liegt in der Summe meiner bisherigen Lebenserfahrungen, plus der umweltbedingten Einflüsse, wie auch zuletzt meiner inneren (spirituellen) Entwicklung die Essenz all dessen, wie ich mich heute sowohl öffentlich als auch privat präsentiere, wie ich nun einmal spreche, handle, denke und fühle. Und wenn ich mich auch bisweilen nicht mehr mit jenem typischen Weiberkram in der Form wie früher auseinandersetze, so verstehe ich mich nichtsdestotrotz als perfekt originelle Mischung zwischen einer dynamischen und gereiften Frau mit burschikosen Zügen und einer im Herzen junggebliebenen Person von durchaus kindlichem Schlage (falls notwendig). Nun denn, hat meine Generation (geboren in den Mittsechzigern) an den Geschlechterrollen herum gefeilt und sie eventuell sogar zurechtgebogen? Unbestritten hat sie das, und noch dazu auf ziemlich dramatische Weise. Ungeachtet dessen, und damit sollte ich nun doch endgültig zum Punkt gelangen, sind wir unserem Geschlecht doch mehrheitlich treu geblieben. Kurzum, Typen meines Alters präsentieren sich nach wie vor männlich, und die Frauen benehmen sich gleichermaßen unverändert weiblich. Ich möchte an dieser Stelle den "natürlichen" Anteil an geschlechtsverwirrten Individuen wie Homo- und Bisexuelle bewusst ausklammern, weil ich einfach davon ausgehe, dass das Problem dieser Art der Konfusion einer gänzlich anderen Quelle entspringt und demzufolge zu einem anderen Zeitpunkt separat diskutiert werden sollte. Nun denn, wo immer ich dieser Tage auch hinsehe, es kommt mir hinsichtlich jener angeblichen Geschlechter- Konfusion einfach nur noch das Grauen. Was in aller Welt ist nur geschehen, frage ich mich sehr wohl allen Ernstes, dass nun auf einmal, wohlgemerkt, unmündige Kleinkinder die Notwendigkeit verspüren, ihr Geschlecht operativ zu verändern? Neben der primär erblich bedingten Komponente, stellt sich nun einmal das unmittelbare Umfeld eines Kindes, also quasi das Milieu, in welchem es heranwächst, zur Schule geht und folglich vorrangig mit Eltern, Gleichaltrigen, wie auch Lehrern interagiert als sekundär ausschlaggebend in dessen psychologischer Entwicklung dar. Rein jenen de facto durchaus aktuell in Betracht gezogenen sozialen Trends nach zu urteilen, wie eben beispielsweise sogenannte "Transgender"- WC- Anlagen in Schulen zu errichten, oder auch bereits Jugendlichen die Option geschlechtlicher Umwandlungen in Aussicht zu stellen, wird die derzeitige Generation nicht nur in eine gefährliche Richtung, sondern ferner vollends in die Irre geleitet. Diese Kinder trifft bestimmt keinerlei Schuld, aber es sind definitiv all jene überwiegend liberal gesinnten Politiker, Soziologen, Ärzte und Psychologen ganzheitlich in die Verantwortung zu nehmen, die wahrhaftig darangehen, derartig verirrte Ideen öffentlich plakativ zu fördern. Was die herkömmliche Stereotypisierung des geschlechtsspezifischen Rollenverhaltens angeht, so scheint sich das Pendel wohl letzten Endes unausweichlich dem völlig entgegengesetzten Extrem anzunähern. Wurde diesem Konzept noch während der 40 -iger und 50 -iger rigoros Folge geleistet, so verstanden es zumindest immer noch beide Geschlechter, sich situationsgemäß stil- und geschmackvoll zu kleiden und darüber hinaus auch manierlich zu benehmen. Versteht mich nicht falsch, die Frauenrechtsbewegung war ohne Zweifel unverzichtbar, um so nach und nach die Kluft zur geschlechtlichen Gleichstellung auch tatsächlich eines Tages endgültig zum Schließen zu bringen. Gleichzeitig aber haben sich gerade dadurch die Grenzen zwischen Mann und Frau dermaßen erweicht und zuletzt sogar völlig verwischt, dass sich Frauen geradewegs dazu berufen fühlten, viele der männlichen Domänen zu ihren eigenen erheben zu müssen. Daraus ergab sich wiederum, dass nun unzählige weibliche Wesen geradewegs in eine Form der kollektiven Anonymität eintauchten, die ihrerseits einen verstärkt uniformen und gleichzeitig geschlechtsneutralen Charakter annimmt. - Fortsetzung folgt nächstes Mal.

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