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"Gemeinsamer Kern" Oder Doch Eher "Gemeinsames Ärgernis" (III)

"Gemeinsamer Kern" Oder Doch Eher "Gemeinsames Ärgernis" (III) - Hallo allerseits! - Lasst mich doch heute einen Common Core Standard Test eines Erstklasslers und eines Achtklasslers vorstellen. Beide setzen sich aus jeweils 10 Aufgaben zusammen. So konzentriert sich also ein Erstklassler gleich einmal auf ein Textbeispiel, welches sein logische Verständnis überprüfen soll.
In weiterer Folge steht es dem Schüler frei, aufgrund der gestellten Aufgabe zwischen den zwei Grundrechnungsarten, der Addition wie der Subtraktion zu wählen. Soweit sieht alles gut aus, auch wenn ich mich angesichts des hier gebotenen Schwierigkeitsgrades einigermaßen wundere. Versteht ein Sechsjähriger tatsächlich schon diese hochgradige Logik? Okay, diese Aufgaben decken also bereits die Punkte 1, 2 und 6 ab. Die Aufgaben 4 und 5 behandeln klar Addition und Subtraktion. Aufgabe 7 beinhaltet den Dreiersprung. Aufgabe 8 finde ich eher verwirrend, aber nochmals, Mathe war niemals meine Stärke. So heißt es hier etwa: Wähle die korrekte Antwort, die sich aus 17-5 ergibt. Hm? Nun gut, der richtige Lösungsansatz lautet demnach: 17:17=1/ 16-1=15/ 15-1=14/ 14-1=13/ 13-1=12. Was zum Kuckuck soll das bedeuten? Ich kann mich nicht erinnern, solch eine Rechnung jemals auf diese Art und Weise gelöst zu haben! Ich frage mich wirklich, was DAS ist? Etwa eine einfache Subtraktion? Warum den armen Schüler dazu nötigen, sich das Hirn dermaßen zu zermartern und um sämtliche Ecken zu denken? Aufgabe 9 beschäftigt sich eindeutig mit einer Addition, die jedoch in gleicher Manier Schritte vorsieht, die letztlich weit mehr verwirren als hilfreich sind. Zähle 12+6 zusammen. Die Lösung dazu sieht aus wie folgt: Unterteile 12 in 10 und 2, und rechne 12+6=10+2+6=10+8=18 . Wirklich??? Abschließend erfolgt die Subtraktion 17-9. Die dafür vorgesehenen Schritte sind: Teile 9 in 7 und 2. Dann ziehe 7 und 2 von 17 ab. 17-9=17-7=10-2=8. Zweifelsohne hat sich der Grad der Verwirrung auch hier erheblich erhöht. - Nun aber zum Mathematik Test eines Achtklasslers. Aufgabe 1: Wandle 0,2 in einen Bruch um. (1/5) Nun, das war ja noch nicht allzu schwierig. Aufgabe 2: Was ist die dezimale Expansion von 5/6? (0,83) Aufgabe 3: Welche Zahl stellt die größte Annäherung zu π/4 dar? Die Lösung ist 3,14. Daher 3,14x4=0,785. Aufgabe 4: Welcher Punkt auf der Streckenlinie  entspricht √3?  ---I-.---I----I .---I--.--I----I---  I steht für -2, -1, 0, 1, 2, 3 und . soll die Punkte A, B, C, D signalisieren. (Verzeihung für diese schlechte Illustration.) Die richtige Antwort lautet: Punkt C . Aufgabe 5: Bringe 5 2x 5 4x 5 -4x 5 -2 auf einen einfachen Nenner. (Es sollte heißen 5 hoch 2x 5 hoch 4x 5 hoch -4x 5 -2) . Die Zahl lautet auf 1 . Aufgabe 6: Bringe (2/3)-3 auf einen einheitlichen Nenner. (27/8). Aufgabe 7: Berechne x in x:x 2=16 (wiederum x zum Quadrat). X=?4. Aufgabe 8: Berechne x in x:x 3=-27 (x hoch 3). X=-3. Aufgabe 9: Wie wird 7x10 -4 (hoch -4) dezimal erfasst? Antwort: 0,0007. Aufgabe 10: Wie lautet 0,0143 wissenschaftlich notiert? Nun, das wäre also 1,43x10 -2 (10 hoch -2) . - Nun, wie relativ leicht auszumachen ist, gibt es hier nicht viel für mich zu kommentieren, weder was die Art noch den Inhalt der hier vorgestellten Übungsbeispiele betrifft. Ich habe einfach nach all den vielen Jahren schon das meiste vergessen. Was mir dennoch seltsam erscheint, ist der Umstand, dass die einfachsten Grundrechnungsarten für einen Schulanfänger absichtlich kompliziert werden. Andererseits aber wird in höheren Klassen zusehends Wert darauf gelegt, allmählich abstrakt vorzugehen. Wenn ein Erstklassler simple Rechnungen wie 17-9 und 12+6 nicht im Kopf ausrechnen kann, wie kann man von ihm oder ihr zu einem späteren Zeitpunkt annehmen, dermaßen abstrakt und wissenschaftlich zu denken? Nur so ein Gedanke!- Zusammenfassend würde ich vorschlagen, dass sich hoch motivierte und aktuell im Einsatz befindliche Lehrer statt der verstaubten Bürohengste zusammensetzen und nochmals über diesen Common Core Standard nachdenken. Ja, warum denn dabei nicht auch anderen Ländern etwas in die Karten schauen? Schließlich gibt es doch etliche Nationen, die viel besser abschneiden als die USA. Bleibt hinsichtlich der Themenwahl wie auch der englischen Sprache im alltäglichen Gebrauch zeitgemäß. Was die Mathematik anlangt, nun, würde es da nicht mehr Sinn machen, sich eher auf die praktische als vielmehr auf die abstrakte und wissenschaftliche Ausrichtung zu konzentrieren? Ich würde mir aber auf alle Fälle nicht bloß Englisch und Mathematik, sondern auch andere großartige Fächer wünschen. Vergesst nicht, keiner ist gleich, und nicht jeder hat Talent für Englisch oder Mathe. Zu guter Letzt sollten wir endlich damit aufhören, uns ständig im Wettbewerb mit anderen führenden Nationen zu sehen, wann immer es um Bereiche wie Technologie, Wissenschaft, Forschung, etc. geht. Schließlich haben wir es immer noch mit Menschen und nicht primär mit Computern zu tun.    

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