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"Gemeinsamer Kern" Oder Doch Eher "Gemeinsames Ärgernis"

"Gemeinsamer Kern" Oder Doch Eher "Gemeinsames Ärgernis" (I) - Guten Morgen allerseits! - Ich erinnere mich, 1990 mit einer französischen Universitätsaustauschstudentin gesprochen zu haben und dabei das erste Mal überhaupt den Begriff der "Zentralabitur" vernommen zu haben. Ich muss zugeben, ich war darüber einigermaßen erstaunt, aber seither hat sich natürlich so vieles verändert, was primär auf die Globalisierung wie auch auf den erbitterten internationalen Wettbewerb zurückzuführen ist. So wie ich die gesamte Situation verstehe, durchlaufen gegenwärtig sämtliche europäische Nationen einschneidende bildungsmäßige Reformen, die den Wandel klar zu einheitlichen Standard- Evaluierungen aufweisen. Ihr seht also, nicht bloß die USA kämpft gerade gegen ein recht beträchtliches Ungleichgewicht in puncto Bildung an. In letzter Zeit sind mir diesbezüglich immer wieder Fragmente an Informationen zu Ohren gekommen, doch das meiste davon klingt doch ziemlich kontrovers. So denn habe ich endlich selbst etwas Einblick in die ganze Angelegenheit genommen und würde euch nun gerne meine Ergebnisse präsentieren. Ich stütze mich hierbei auf einen Artikel aus dem Internet, der gleich einmal mit der folgenden Aussage eröffnet: "Die staatliche Initiative des "Gemeinsamen Kern"- Standards stellt den Versuch dar, allen amerikanischen Schülern im öffentlichen Schulbereich die Aneignung von Fähigkeiten und Wissen auf einheitlichem Niveau zu garantieren, um sie erfolgreich auf die zukünftige College- Ausbildung, beziehungsweise ideal auf den Einsatz am Arbeitsmarkt vorzubereiten. Gut, nun hört euch das an: "Die Bundesregierung übernimmt keinerlei Verantwortung hinsichtlich dieser Initiative; sie wurde auf Landesebene von führenden Regierungsmitgliedern und Bildungsexperten entwickelt, die [...]. Vor In- Kraft- Treten dieser Initiative hatte jeder einzelne Staat diesbezüglich seine eigenen Richtlinien erstellt, was jedoch in Folge dazu führte, dass nun einige Staaten einem wesentlich niedrigeren Standard folgen als andere." Überrascht? Zu allererst, warum diese Initiative "Gemeinsamer Kern" (Common Core) betiteln, wenn doch dabei letztlich jeder Staat (45 bis zum damaligen Zeitpunkt) nach eigenem Gutdünken und unterschiedlichem Ermessen vorgeht? Ferner, was für eine revolutionäre Initiative ist das eigentlich , an der die Regierung auf Bundesebene keinerlei Verantwortungsbeteiligung zeigen will? Und zu guter Letzt, das Projekt ist schon deshalb klar zum Scheitern verurteilt, da man Politiker wie auch Bildungsspezialisten mit dieser Aufgabe betraut hat. Was in aller Welt hat die Regierung mit einer beträchtlichen bildungsmäßigen Umwälzung wie dieser wohl am Hut? Weiters stoße ich mich am rigiden Terminus der "Bildungsexperten", aber ich nehme ja doch an, dass diese Experten erwartungsgemäß ihren Job zu erledigen wissen. Ich arbeitete früher mal in einem Team fertig ausgebildeter Englischkräfte wie Englischlehrer an der Veröffentlichung eines Englischbuchs für österreichische Berufsschulen.
Wir waren damals alle jung und frisch und doch erfahren genug, um klar auszumachen, was gerade so "en vogue", in und sinnvoll war. Und genau das würde ich mir von jedem Komitee generell erwarten, das an einem so eminenten Bildungsschritt, hoffentlich in die richtige Richtung weisend, operiert. Aber wie immer sieht die Realität ganz anders aus, denn die alten und verstaubten Experten trennen sich bekanntlich schwer von ihrer Macht, anstatt das Ruder an jene zu übergeben, die tatsächlich viel näher am Puls der Zeit sitzen. Und das führt mich sogleich zum Kernproblem des Common Cores. Aus einer doch recht beachtlichen Auswahl an Fächern, die dem Wesen nach nicht minder signifikant sind, wie ich glaube, stützt sich der Common Core ausgerechnet und einzig auf die zwei Eckpfeiler Mathematik und die Kunst der Englischen Sprache. Warum das? In meinem Online- Artikel heißt es dazu: "Die Standards wurden deshalb gemäß dieser zwei Fächer ausgerichtet, da diese die Grundlagen bilden sollen, auf welchen die Schüler lernen werden, alle anderen Fächer beherrschend aufzubauen." Tatsächlich? So muss ich also wahrhaftig den Schluss daraus ziehen, dass wissenschaftliche Fächer wie etwa die Physik, Chemie, Biologie, das Programmieren, etc., nur um einige der global so heiß im Wettkampf stehenden Fachbereiche anzuführen, in Mathematik ihre solide Basis finden? Vize Versa, wäre es etwa um Gegenstände wie Geschichte, Geografie, Psychologie, Philosophie, Religion, oder  - Gott bewahre - sogar andere Sprachen wie etwa Chinesisch oder Russisch mit Englisch als Fundament wirklich gut bestellt? Viel Glück mit dieser bizarren Prophezeiung! - Das nächste Mal möchte ich ein paar Test- Übungsbeispiele des Common Core etwas näher vorstellen, die euch garantiert Kopfschmerzen bereiten werden.

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