Rom Wurde Nicht An Einem Tag Erbaut (II) - Letztes Wochenende konnte ich es wieder einmal nicht fassen, dass ich nicht mehr in meine alten Bühnenklamotten passte und wurde folglich zum ungezählten Male bitterböse über mich selbst. Gottlob begegnet mein Mann meiner ewig gestrigen doch durchaus trickreichen Frage, "Sehe ich zu fett aus?" mit elegantem Geschick, indem er es so hält wie Abraham Lincoln in jenem US- Werbespot, in dem er völlig wortlos andeutet, "Bloß ein klein wenig". Spaß beiseite, ich war in der Vergangenheit tatsächlich viel schlanker, und so könnte man sich schon fragen, was es denn nun damit auf sich hätte. Diese Frage aber ist im Prinzip ziemlich sinnlos, denn die Zeit per se legt hinsichtlich meiner Transformation ohnehin ausreichend Zeugnis ab. "Nichts von nichts", höre ich immer noch klar und deutlich die Worte meines Vaters. Freilich sah ich damals viel besser aus, aber es ist mit Sicherheit nicht so, dass ich all diese überschüssigen Pfunde in bloß einer Nacht zugelegt hätte. Das scheinen wir, die Dicken, bevorzugter Weise ins Abseits zu stellen. 9000 kcal sind eine ganze Menge, und egal, ob nun ein Kilogramm (2,5 Pfunde) abgespeckt oder raufgefuttert wird, kein Mensch ist in der Lage, dies auf der Stelle zu Wege zu bringen. Die Zeit an sich ist durchaus ein wahrer Gaukler, da sowohl die langsame Gewichtszunahme als auch Abnahme oftmals für einen selbst länger unbemerkt bleibt. Das aber ist nun einmal die Spanne, die für den wirksamen Auf- wie Abbau des Körperfettanteils benötigt wird. Bei Weitem ernster gestaltet sich die Natur chronischer Beschwerden wie auch Erkrankungen, und auch hier lässt sich selbiges Prinzip anwenden. Man denke da etwa an Arthritis, die ja schließlich auch nicht sogleich aufflammt, sondern ebenso ihre Zeit braucht, um sich zu entwickeln und schließlich entzündlichen Charakter annimmt. Die liebe Gicht attackiert uns ebenso wenig nach dem bloßen Verzehr zu vieler Steaks in Serie aus heiterem Himmel, sondern entsteht langsam aber stetig. Selbst bei einigen Krebsarten, besonders in älteren Patienten, verhält es sich insofern ähnlich, als diese oftmals über Jahre ungestört gut- oder bösartig dahin wachsen, bis sie schlussendlich entdeckt werden. Als ehemalige Raucherin (immerhin 25 Jahre) vermag ich kaum meine Dankbarkeit darüber auszudrücken, abgesehen von einer milden Form von COPD, letztlich so glimpflich davon gekommen zu sein. Nur wer selbst mitgemacht hat, kann auch seinen Senf dazu abgeben, heißt es sehr frei übersetzt im Englischen. Nun, nachdem ich diesen Weg über lange Zeit selbst bestritten habe, kenne ich unweigerlich sämtliche Spielchen und Tricks rund um die Psychologie des Rauchens. So verhielt ich mich also wenig überraschend gleichermaßen übermütig, arrogant und rücksichtslos in meinem Denken von wegen: "Was kann denn eine Zigarette wohl schon Großartiges anrichten?" Tja, nachdem ich gerade ein wenig herum gerechnet habe, blicke ich mit Schrecken auf die schwindelerregende Zahl von 182.500 Zigaretten, die ich im Durchschnitt in zweieinhalb Dekaden verraucht habe. Bedenkt man, dass eine einzige noch nicht angezündete Zigarette bereits über 350 unterschiedliche toxische Substanzen, Chemikalien wie Krebserreger verfügt, dann sollte ich mich tatsächlich glücklich wähnen, keinen Lungenkrebs bekommen zu haben! Natürlich erübrigt es sich gänzlich, sich in einem Versuch der Verallgemeinerung auf die Annahme zu stützen, jedem Raucher stünde bis zum eventuellen Krankheitsausbruch automatisch gleich viel Zeit zur Verfügung. Die Mehrheit aber hat Glück und genießt in der Regel genau diesen Luxus. Um den Alkoholismus ist es sicherlich keinen Deut besser bestellt, aber auch hier richtet ein temporär übermäßiger Konsum noch nicht allzu schwere oder gar irreversible Schäden an. Noch nicht, scheint somit die Nachricht zu sein, worauf sich letztlich alles reduziert. - Ein Stotterer wird recht unwahrscheinlich seine Sprachbehinderung nach bloß ein paar Wochen ablegen können, sofern nicht einer professionell hypnotischen Behandlung unterwiesen, wodurch sich in Folge "alte" karmische Traumata wie andere Rückstände aus vergangenen Leben orten und auflösen lassen. Im Grunde gibt es gar nichts, was mir in puncto überschneller Entwicklung einfällt, mit Ausnahme von Naturkatastrophen natürlich. Man denke da beispielsweise an Talente und an die vielen Jahre, die oftmals in die Perfektionierung derselben hinein fließen. Keine Frage, es laufen unzählige äußerst talentierte Menschen herum, aber ich bin recht zuversichtlich, dass auch sie zumindest gelegentlich an ihren geschenkten Gaben arbeiten, sie polieren und auch immer wieder auf den Prüfstand stellen. - Nun aber nochmals kurz zurück zur Politik. Der Etablierungsprozess diplomatischer Beziehungen im In- wie im Ausland, egal ob politischer Freund oder Gegner, schreitet normalerweise auch nicht augenblicklich voran, sondern folgt vielmehr seinem eigenen Rhythmus. Es sieht ganz so aus, als läge in der Zeit selbst die Schlüssel- Essenz allen Tuns, egal von welcher Warte aus man dies betrachten will. Je nachdem, wie wir letztlich damit verfahren, so kann sich die Zeit entweder zum Verbündeten oder aber auch zum schlimmsten aller Feinde entwickeln. Wegblicken, Abducken oder gar das generelle In- Abrede- Stellen der Wahrheit, die zumeist recht solide auf harten Fakten beruht, ist das schlimmste allen menschlichen Übels. Verhaltet euch daher stets wachsam, und seht der Realität kühn ins Auge, so wie ihr sie tief in eurem Innersten wahrnehmt und niemals so, wie sie dargestellt wird, um euch vorsätzlich in eine bevorzugte Richtung zu lenken. Und zu guter Letzt, falls es die Notwendigkeit verlangt, für eine gesunde und florierende Gesellschaft zu kämpfen, so werdet aktiv und handelt.
Seelenpartner, Zwillingsseelen, ... Alles Aus Einer Einzigen Seele (II) - Die Dauer unserer Zusammenkünfte mit anderen Seelen mag von einigen Minuten bis hin zu einer Stunde, einem Tag, einer Dekade oder sogar darüber hinaus variieren. Das zeichnet uns grundsätzlich alle aus. Beziehungen lassen sich niemals zeitlich messen sondern vielmehr in geteilten wie gegenseitig beigebrachten Lebenslektionen und kommen durchaus auch zwischen Seelengefährten, Zwillings- und rein theoretisch auch unter Parallelseelen vor. Letztere aber treffen recht unwahrscheinlich zur selben Zeit zusammen. - Lasst mich zuerst auf das Konzept der Zwillingsseelen, Zwillingsflammen oder auch Zwillingsstrahlen eingehen. Kurz zusammengefasst, handelt es sich hierbei um zwei Hälften EIN und DERSELBEN Seele, die zu Anbeginn der Zeit in absolut harmonischer Koexistenz lebten. Selbst als wir uns als Seelen von DER Quelle an sich abspalteten, um uns letztendlich zu individualisieren, waren wir unverändert eins. Jede ...
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