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Kümmere Dich Um Deinen Eigenen Kram  Erinnert ihr euch noch an die guten alten Zeiten, als euch die Menschen auf der Strasse anhielten, um euch zu begrüßen und ein paar Wote mit euch zu wechseln? Entsinnt ihr euch noch jener Tage, als scheinbar jeder gut gelaunt und gelassen war und sogar Süßigkeiten für die Kinder in seinen Taschen bereit hielt? Zumindest in kleineren Dörfern, Städten und Gemeinden kannte man einander damals noch. Heutzutage aber, bloß 40 Jahre später, ist alles anders. Manchmal habe ich das Gefühl, keiner will dich mehr so richtig kennenlernen, sich mit dir unterhalten, geschweige denn seine süßen Leckereien mit den Kleinsten teilen. Dieser Tage ist man im Grunde besser dran, seine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken, um -im harmlosesten Fall- nicht etwa gekränkt zu werden. - Hört euch bloß an, was mir widerfuhr, nur weil ich nett sein wollte. Letzten Spätwinter, hielten wir am Weg zurück von der Arbeit bei einer Staples Office Filiale an. Während mein Mann Kopien anfertigte, wartete ich im Bus. Ich sah eine Frau aus dem Laden kommen, die einen übervollen Einkaufswagen mühevoll vor sich herschob. Als sie diesen schließlich erfolgreich quer über den Parkplatz zum abgestellten Auto manövriert hatte, erlag ich dem Eindruck, sie würde sich in einer Art Dilemma befinden, da sie offensichtlich die Waren im Einkaufswagen nicht aus den Augen lassen wollte, jedoch ihrer Autoschlüssel nicht habhaft werden konnte. In der Annahme, ihr beim Bewachen ihrer soeben erworbenen Güter behilflich sein zu können, während sie sich weiter durch ihre Handtasche arbeitete, rutschte ich schließlich von meinem Sitz und ging auf sie zu. "Brauchen Sie Hilfe?", fragte ich sie. Die Frau sah mit einem Mal alarmiert auf von ihrem Handtaschenchaos und bellte mich an. "Bist du ein Bulle oder was?" - "Nein", schüttelte ich den Kopf. Ich konnte nicht begreifen, was da eben gerade so alles ablief, rang mich nichtsdestotrotz zu einem weiteren Versuch durch. "Nun, ich beobachete, wie Sie sich da abkämpften, und so dachte ich, Sie könnten Hilfe gebrauchen" stammelte ich dahin, während ich versuchte, meine Containance zu behalten. "Hast du irgendein sch* Problem?" - "Na", protestierte ich lautlos. Nun war ich es, die in Bedrängnis geraten war. "Tut mir leid. Ich wollte bloß zuvorkommend sein", entschuldigte ich mich und rückte sprichwörtlich ab. "Verzieh dich, und kümmere dich um deinen eigenen Sch*dreck!" Kreischte sie nun, und als sie dem Tobsuchtsanfall einer Dreijährigen nachgab, verschwand ich und schlüpfte zurück in den Bus. - Was zum Teufel ist nur los mit den Menschen? - Hier ein anderer Zwischenfall, der sich 2007 auf unserer Hochzeitsreise ereignete und mir die Furcht Gottes einflößte. Wir waren den ganzen Tag gefahren, und die Nacht war bereits hereingebrochen. Wir waren, wie ich glaube, gerade irgendwo im Bundesstaat Indiana unterwegs, als wir beim Spurwechsel jemanden unabsichtlich schnitten. Dieser Jemand verwandelte sich augenblicklich in einen absolut tobenden Verrückten, der uns rücksichtslos zu verfolgen begann. Wir waren bemüht, ihn abzuschütteln und fuhren sogar in der allerletzten Sekunde irgendwo ab, aber nachdem der Typ quasi an unserer Stoßstange fest klebte, schaffte auch er die Abfahrt gerade noch rechtzeitig. Und da fing es dann an, gefährlich zu werden, denn die Straße, auf welcher wir uns befanden, mündete in einen dürftig beleuchteten Parkplatz mit einem verlassen wirkenden Motel.
Irgendwie brachte es mein Mann zuwege, den großen und behäbigen Lincoln auf dem Parkplatz in U- Turn - Manier zu reversieren, aber für wenige Sekunden fuhr dieser Psychopath direkt neben uns.
Er hatte sein Fenster heruntergelassen und fluchte wie ein Kutscher. "Du Wichser, ich werde dich verdammt noch mal umlegen!" Ich versuchte wirklich, ihm übercool ins Gesicht zu sehen, aber innerlich war ich am Kreischen. Glücklicherweise verloren wir ihn nach weiteren zehn nervenaufreibenden Minuten auf der Autobahn. Ich glaubte angesichts meines enormen Adrenalinkicks, gerade einen Marathon gelaufen zu sein. - Ein anderes Mal, welches nun ebenso bereits einige Jahre zurückliegt, gingen wir zum Mittagessen in eine dieser Iss- Was- Du- Kannst- Buffet Stätten. Als ich mich anstellen gehen wollte, bat mich mein Mann, noch etwas damit zuzuwarten. "Warum", fragte ich verwirrt. "Weil diese Jungs dort Gangtypen sind, und ich nicht will, dass du Probleme bekommst", erklärte er ruhig. Nun reagierte ich etwas ungehalten. "Was soll das nun heißen?" - "Pst, das ist genau, wovon ich hier spreche. Deine Klappe könnte dir da ziemlich was einbrocken. Diese Arschlöcher geben sich nicht ab mit deiner Einstellung, sondern stechen dich noch ab oder erschießen dich." - Heilige Fisolen! Wirklich - Ich war wahrhaftig sprachlos. "Hier bist du nur solange sicher, wie du jeden Augenkontakt vermeidest und deinem eigenem Mist nachgehst", bekam ich dann noch abschließend zu hören. Gut, gut, ich habe die Nachricht empfangen, aber gewöhnen werde ich mich niemals daran.

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